Reisen mit dem Rad boomen: Rund 3,9 Millionen Deutsche haben 2021 einen Fahrrad-Trip mit mindesten drei Übernachtungen unternommen.* Mit dem richtigen Equipment bleibt der Urlaub oder Ausflug auch in angenehmer Erinnerung. Ob Sattel, Helm oder Fahrradtasche – Klebstoffe reisen mit. 

Kurz- und Wochenendreisen mit dem Rad werden immer beliebter. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Fahrräder in Deutschland wider: 2021 lag der Bestand bei 81 Millionen* Rädern – bisheriger Spitzenwert. Und die Begeisterung fürs Fahrradfahren ist nachvollziehbar. Im Vergleich zu Autoreisen sind die Erlebnisdichte und das Erholungspotential bei einem Fahrrad-Trip wesentlich höher. Zudem trägt die geringere Geschwindigkeit zur Entschleunigung des Alltags bei und lässt uns die Umgebung intensiver wahrnehmen und genießen. Was bei jeder Radtour – ganz gleich ob kurzer Ausflug oder mehrwöchige Urlaubsreise – bedacht werden sollte, ist die richtige Ausrüstung. Ausgestattet mit Helm, Fahrradtasche, Handschuhen und Flickzeug sind wir auf jedes Szenario vorbereitet. Was kaum jemandem bewusst ist: Klebstoffe machen unser Equipment sicher, komfortabel und wasserdicht.

Schäume oder Gele auf Polyurethan-Basis tragen zum Sitzkomfort bei. Foto: TheArkow auf Pixabay

Fahrradtour mit Klebstoffen
Ein Beispiel: Fahrradhelme. Sie sorgen im Falle eines Sturzes für die Sicherheit unseres Kopfes. Zur Herstellung werden kleine Polystyrol-Kügelchen in die typische Form gefüllt und anschließend verpresst. Im nächsten Schritt werden im Inneren der Polystyrol-Schale die Klettverschlüsse für die Polsterungen mit Schmelzklebstoff eingeklebt. Gleiches gilt für die Halterungen des Kinnriemens. Abschließend wird die Kunststoffschale auf den Polystyrol-Körper geklebt – und fertig ist der wichtige Kopfschutz.
In anderem Fahrradequipment finden sich ebenfalls Klebstoffe: Im Inneren des Sattels tragen elastische und integrale Schäume oder Gele auf Polyurethan-Basis zum Sitzkomfort bei. Fahrradtaschen aus Nylon oder Polyester sind dank PU-Beschichtung wasserabweisend. Und auch Sneakers, Turnschuhe und spezielle Fahrradschuhe sind mit Dispersionsklebstoffen geklebt.
In misslichen Lagen – wie bei einem „Platten“ – werden Klebstoffe auch schnell zu Rettern in der Not.

Platte Reifen – nicht wenn Flickzeug parat ist. Foto: iStock.com/imv

Fahrradschläuche richtig flicken
Manchmal reicht es aus, über einen scharfkantigen Stein oder einen spitzen Dorn zu fahren und schon verliert der Reifen Luft. Halb so wild, denn dank Flickzeug ist der Schlauch im Nu wieder ganz. Ein typischer Flickzeug-Satz besteht aus diversen Gummi-Flicken in unterschiedlichen Größen, einer Tube mit einem ganz bestimmten Klebstoff – der sogenannten Vulkanisierflüssigkeit – Schleifpapier und Reifenhebern aus Hartplastik. Im ersten Reparatur-Schritt wird der Schlauch, aus dem zuvor die Luft abgelassen wurde, mit Hilfe der Reifenheber aus dem Reifen geholt. Anschließend gilt es, die Stelle mit dem Loch zu identifizieren. Hierzu den Schlauch wieder voll aufpumpen und leicht zusammendrücken, um direkt am Loch den Luftstrom zu entfachen und diesen hören oder fühlen zu können. Besonders gut Erfühlen lässt sich der Luftzug entweder mit einem nassen Finger oder indem der Schlauch in die Nähe der Lippen gehalten wird, da sie und generell das Gesichtsfeld empfindlicher für Luft sind. Ist das geschafft, sollte die Stelle gereinigt, getrocknet und mit Schleifpapier aufgeraut werden. Erst dann wird die Vulkanisierflüssigkeit flächig aufgetragen. Diese muss circa drei bis fünf Minuten antrocknen. Wenn sie Fäden zieht, muss der Flicken so fest wie möglich aufgedrückt werden. Sitzt der Flicken fest und dicht, kann der Schlauch zurück in den Reifen, aufgepumpt werden und die Reise kann weitergehen.

Quelle:
*https://de.statista.com/themen/2699/radtourismus/ (zuletzt aufgerufen am 28.03.2022)