Bauen mit Holz ist „in“: Überall in der Bundesrepublik wächst die Zahl der Holzhäuser. Ihre hohe Energieeffizienz überzeugt viele Bauherren. Klebstoffe lassen den Traum von den eigenen vier Holzwänden wahr werden.

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Holzhäuser erfreuen sich nicht nur in Skandinavien, sondern auch hierzulande großer Beliebtheit. Foto: © ah_fotobox – Fotolia.com

Jeder fünfte Neubau wird aus Holz gefertigt – Tendenz steigend. Das liegt neben der natürlichen Wohnatmosphäre vor allem an der guten ökologischen Verträglichkeit. Naturbaustoffe wie Holz geben keine Schadstoffe ab. Holzhäuser sind deshalb auch für Allergiker attraktiv. Darüber hinaus schont jedes Holzhaus die Umwelt. Schließlich besteht es aus nachwachsenden Rohstoffen.
Weiterer Pluspunkt: Der natürliche Baustoff kann universell eingesetzt werden. Von der kleinen, romantischen Blockhütte bis hin zum extravaganten 24-stöckigen Hochhaus wie es derzeit in Wien entsteht – mit Holz ist nahezu jeder Gebäudetyp realisierbar. Einzige Voraussetzung: Holz lässt sich nicht schweißen oder löten. Es muss geleimt werden, weil nur das Fügeverfahren Kleben den Einsatz von Holz auch in architektonisch anspruchsvollen Bauwerken, wie Wohnbauten, mehrgeschossigen Hotels und öffentlichen Gebäuden, ermöglicht.

Bauweisen im Holzhausbau

Grundsätzlich werden im Holzhausbau die Segmente „Massivbauweise“ und „Leichtbauweise“ unterschieden. In erstgenanntem Segment sind die Brettstapel-, Brettsperrholz- und Blockbohlenbauweisen weit verbreitet.
Die Brettstapelbauweise ist skandinavischen Ursprungs. Dabei werden die Wände und Decken aus massiven Brettstapelelementen gefertigt. Sie bestehen in der Regel aus getrockneten Fichtenbrettern mit einer Dicke von 22 bis 60 Millimetern, die unter anderem durch Klebstoffe fest miteinander verbunden werden. Aufgrund der hohen Masse weisen Brettstapelelemente sehr gute schallschutztechnische Eigenschaften auf.
Bei der Brettsperrholzbauweise werden Massivholztafeln verwendet, die aus mehreren, über Kreuz flach aufeinanderliegenden, Brettlagen bestehen. Auch hier kommen Klebstoffe zum Einsatz, um die verschiedenen Brettlagen zu einer Einheit zu fügen. Auf diese Weise werden Wand-, Boden- oder Deckenelemente großflächig vorgefertigt.
Eine weitere Konstruktionsvariante ist die Blockbohlenbauweise. Sie ist eine der ältesten Massivholzbauweisen und basiert auf dem liegenden Verbau von Rundholz-, Vierkant- oder Lammellenbohlen. Die Konstruktion ist zumeist zweischalig mit einer in der Mitte liegenden Dämmschicht aufgebaut. Manchmal werden die Bohlen aber auch zu Balken verbunden. Die Verbindung erfolgt – man ahnt es schon – durch Klebstoffe.

Klebriger Holz-Allrounder

Klebstoffe spielen im Holzhausbau eine wichtige Rolle: Sie verbinden die Bauteile und kompensieren Quellungen sowie Schwindungen von Holz. Foto: © kolotype – Fotolia.com

Ohne Klebstoffe geht (fast) nichts im Holzhausbau. Für jeden Anwendungsfall gibt es die passende Variante. Am gebräuchlichsten sind Amino- und Phenoplast-Klebstoffe, einkomponentige Polyurethanklebstoffe und emulsionspolymerisierte Isocyanat(EPI)-Klebstoffe. Sie alle haben die Eigenschaft, die Quellungen und Schwindungen von Holz zu kompensieren.

Wann ist ein Haus ein Holzhaus?

Ob Bungalow, Mobilheim oder Villa – sie alle können Holzhäuser sein. Worauf es ankommt, ist, dass das Tragwerk aus Holz besteht. Die Verwendung moderner Dämmmaterialien oder Wandfüllungen aus Stein bzw. Ziegel ändern an dieser Zuordnung nichts.

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