Der weltweite Rohstoffverbrauch steigt weiter rasant an. Um den Bedarf langfristig zu decken, werden Recycling und Wiederverwertung von Produkten immer wichtiger. Dafür müssen die einzelnen Komponenten leicht zu trennen sein. Die Klebstoffindustrie hat Lösungen entwickelt, mit denen ausgediente Produkte für ein effizientes Werkstoffrecycling gezielt zerlegt werden können.

„Werden zwei oder mehrere Bauteile mit Hilfe der Klebtechnik gefügt, spricht man allgemein von ‘verkleben’. Zu unrecht. Das Wort hat negativen Charakter, drückt eine fehlerhafte Ausführung aus”, sagt Ansgar van Halteren, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK).

Kleben ist ein hochkomplexer Prozess. Er beginnt mit dem Design, also dem Planen der Klebung, und durchläuft dann viele verschiedene Prozessschritte. Dazu gehören unter anderem die Analyse der Werkstoffeigenschaften, Gestaltung der Klebung, Auswahl des geeigneten Klebstoffs, Oberflächenbehandlung, Nachweis der Gebrauchssicherheit, Fertigungsvorbereitung und letztendlich das fachgerechte Ausführen der Klebung.

„Bauteile, die nach diesem Prinzip geklebt werden, erfüllen die hohen Anforderungen an das Recycling. Vorausgesetzt, dass die Wiederlösbarkeit Teil des Anforderungsprofils ist und somit schon im Design der Klebung berücksichtigt werden kann“, erklärt van Halteren.

Best Practice: Recyclinglösungen für die Industrie
Ein Beispiel, wie Klebstoffhersteller auf Recycling-Anforderungen der Industrie reagieren, sind geklebte Frontscheiben. Automobilhersteller fordern, dass sich diese zu Instandsetzung und Austausch leicht ausbauen lassen. Die Klebung also reversibel lösbar ist.
Genau diese Anforderung erfüllen Klebstoffe. Mit deren Hilfe werden jährlich mehr als zwei Millionen Windschutzscheiben ausgetauscht. Hinzu kommen rund 500.000 Windschutzscheiben mit Steinschlagschäden, die mit Spezialklebharzen repariert werden.

Auch die Elektronikindustrie setzt zur Konstruktion recyclinggerechter Produkte auf die Klebtechnik, zum Beispiel bei der Bestückung von Leiterplatten in Smartphones und Tablets. Wichtige geklebte Komponenten, die sich bei der Produktkontrolle als schadhaft erweisen, wie etwa der Prozessor (CPU), können innerhalb von 72 Stunden wieder gelöst und durch neue Bauteile ersetzt werden. „Das ist eine Anforderung, die seitens der Elektronikindustrie an die Klebung gestellt und erfüllt wird”, so van Halteren.

Roboter zerlegt geklebtes Smartphone in elf Sekunden
Dass geklebte Bauteile bei entsprechendem Anforderungsprofil leicht auseinanderzubauen sind, beweist Apple mit seinem Recycling-Roboter LIAM. Dieser benötigt lediglich elf Sekunden, um ein iPhone komplett zu zerlegen. Dabei löst er auch sämtliche Klebverbindungen, die ein modernes Smartphone zusammenhalten. Sowohl Display und Gehäuse als auch die sensible Technik im Inneren werden fast ausschließlich geklebt.
Ein Video, das Liam in Aktion zeigt, ist auf der Plattform Youtube zu finden unter: http://bit.ly/1RwTka3

Praktisch: Zur fachgerechten Durchführung von Klebungen und zum Qualitätsmanagement sowie zur Qualitätssicherung hat der IVK den Leitfaden „Kleben – aber richtig!“ zusammengestellt: http://leitfaden.klebstoffe.com/

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