Gestern im Autohaus. Um mich herum zwei Dutzend hochglänzend polierte Neuwagen. Sie verströmen das Flair, das nur neue Autos in Autohäusern im Stande sind, zu verströmen. Es riecht nach Leder, Kunststoff und Sauberkeit. Spritsparender sind sie geworden, die Autos der Gegenwart. Sie sind leichter, sie sind schneller, und sie sind vermutlich besser, denke ich. Mehr Klebstoff steckt auch drin. So ungefähr 15 bis 18 Kilo pro Auto. Sonst ginge das ja auch gar nicht mit dem besser, schneller, leichter.

Fortschritt und Innovation sind Schlagwörter des 21. Jahrhunderts. Besser, schneller, leichter. Darum geht es. Wer heutzutage erfolgreich sein will, muss mithalten können. Klebstoffe auch.
Und ja: Sie tun es!
Mehr noch.
Moderne Klebstoffe sind oftmals Treiber technischer und industrieller Innovationen. Die ständige Forschung in dem Bereich ist aus diesem Grund bahnbrechend. Klebstoffe erlauben Modifikationen von vorhandenen Produkten und eröffnen neue Entwicklungshorizonte. Diese Hochleistungsklebstoffe sollen vor allem hohe Anforderungen erfüllen, wie eine schnellere Härtung bei niedrigerer Temperatur, eine längere Verarbeitungszeit und eine hohe Reinheit. Zu den weiteren Ansprüchen zählen vordefinierte, optische und elektrische Eigenschaften sowie die Haftung auf schwer klebbaren Oberflächen.
Worum es geht: Besser, schneller, leichter. Aber was genau bedeuten diese Schlagwörter im Zusammenhang mit Klebstoffen? Wir zeigen es am Beispiel Automobilbau.

Das Besser-Beispiel: „Crash-resistente“ Klebstoffe

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Was das Auto zusammenhält und sicher macht? „Crash-resistente“ Klebstoffe.
Foto: © Honda

Klebstoffe ersetzen bzw. ergänzen heute Schweißverbindungen. Sie halten den Mix aus vielen verschiedenen Materialien einer Karosserie nicht nur zusammen, sondern erhöhen auch den Sicherheitsaspekt des PKW. „Crash-resistente“ Klebstoffe absorbieren Aufprallkräfte und können so z. B. das Ausmaß eines Unfalls deutlich verringern.

Das Schneller-Beispiel: Formel 1

Schnell, schneller, am schnellsten. Nirgendwo übertreffen sich Fachleute in dieser Beziehung öfter als in der Formel 1. Keine Überraschung: Hier sind Klebstoffe im Spiel. Anaerobe Klebstoffe sichern beispielsweise die Schrauben am Motor.
Und auch die sogenannten Monocoques, in denen Vettel & Co. das Rennen absolvieren, kommen nicht ohne die Schlüsseltechnologie aus. Sie werden aus einem Faser-Kunststoff-Verbundmaterial hergestellt, das durch hohe spezifische Festigkeit und ein geringes Gewicht glänzt.

Das Leichter-Beispiel: Der Material-Mix macht’s möglich

Die Karosserie eines modernen PKW besteht heute aus einem Material-Mix – z. B. aus Metall und Kunststoff – der eine leichtere Bauweise ermöglicht. Klebstoffe sorgen hier für den sicheren Zusammenhalt und sind damit maßgeblich an der Reduzierung des Gesamtgewichts beteiligt. Denn der Material-Mix lässt sich nicht oder nur teils mit herkömmlichen Methoden wie Schweißen, Nieten oder Löten verbinden. Auch die Front- und Heckscheiben werden geklebt. Das erhöht die Steifigkeit der Karosserie und mindert den CW-Wert. Das bedeutet letztendlich einen geringeren Kraftstoffverbrauch sowie niedrigeren CO2-Ausstoß.

Titelbild: © Audi AG