Egal, wann die Monteure bei Audi zur Arbeit kommen, ihre neue Kollegin ist schon da. Sie heißt KLARA. Stumm und still steht sie herum. Bis ihr gesagt wird, was sie zu tun hat. Dann legt sie richtig los und klebt Autodach um Autodach. Zum Feierabend muss sie mehr oder minder gezwungen werden. Doch wer ist diese Frau?

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Mensch-Roboter-Kooperation in der Audi- A4-/A5-Montage: Die „Klebstoffapplikation mit Roboter-Assistenz“, kurz KLARA, unterstützt den Mitarbeiter beim Einbau von großen CFK-Dächern in das neue Audi RS 5 Coupé. Foto: © AUDI AG

Routiniert fixiert der Monteur das Autodach auf einen Drehtisch und bringt diesen in Schrägstellung. Dann tritt er beiseite und macht Platz für KLARA. Auf Knopfdruck trägt sie mit ihrem metallischen Greifarm eine fünf Meter lange Klebstoffraupe auf das Dach auf. Präziser, schneller und sauberer als es ihre menschlichen Kollegen je könnten. Denn KLARA ist ein Klebe-Roboter. Die fünf Buchstaben des Namens stehen für „Klebstoffapplikation mit Roboter-Assistenz“. Am Stammwerk in Ingolstadt unterstützt KLARA die Mitarbeiter beim Einbau von großen Dächern aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff für das neue Audi RS 5 Coupé.

Mensch und Maschine arbeiten Hand in Greifarm

Mensch-Roboter-Kollaboration nennt man diese Art der Zusammenarbeit. Der Mensch steuert und überwacht dabei die Produktion, der Roboter übernimmt die körperlich anstrengenden Arbeiten. Entgegen weitläufiger Bedenken ist die Maschine in diesem Fall  also keineswegs der gefürchtete Job-Vernichter. Ganz im Gegenteil:
KLARA assistiert dem Mitarbeiter und entlastet ihn – quasi als digitales, intelligentes Werkzeug. Beide arbeiten als Team zusammen, wobei der Mensch stets die Oberhand behält. So erteilen die Monteure
die Freigabe für den Klebstoffauftrag und können den Vorgang auch jederzeit wieder stoppen.

Mit gehaltenem Knopfdruck löst der Mitarbeiter den Klebstoffauftrag aus und behält die Kontrolle während des gesamten Vorgangs. Foto: © AUDI AG

Raus aus dem Käfig

Was KLARA so besonders macht, ist die Arbeit „in direktem Schulterschluss“ mit Menschen. Denn in der Regel arbeiten Roboter hinter Gittern, in abgesperrten Käfigen. Das hat sicherheitstechnische Gründe. Schließlich könnten sie den Menschen mit ihren wuchtigen Greifarmen verletzten. Bei KLARA wird dies durch intelligente Technik verhindert. Sensoren im Roboterarm – die selbstverständlich geklebt sind – erkennen die Berührung eines Mitarbeiters und stoppen die Bewegung im Gefährdungsfall automatisch.
Auch mögliche Störungen erkennt KLARA: ein integrierter Leuchtring färbt sich rot.

Klebstoffe werden auch im Innenraum von Autos eingesetzt. Hier sorgen sie nicht nur dafür, dass Autos heute leiser denn je sondern sogar auf Autopilot fahren!

Titelbild: © DÜLBERG/BRENDEL