Gebäude sollen künftig „nachhaltig“ geplant, gebaut, genutzt und rückgebaut werden. Der Begriff Nachhaltigkeit taucht dem zufolge immer häufiger dort auf, wo es um die Ausschreibung von Bauleistungen und Bauprodukten geht, und auch die Hersteller werben in verstärktem Umfang mit dem Begriff Nachhaltigkeit in der Firmen- und Produktdarstellung.

Die VCI-Fachverbände Industrieverband Klebstoffe (IVK), Deutsche Bauchemie (DBC) und Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) haben gemeinsam in einem verbands- und firmenübergreifenden Projekt für die wichtigsten Anwendungen und Gruppen bauchemischer Produkte sowie von Farben und Lacken sog. Muster-Umweltprodukterklärungen (engl. „EPD“= Environmental Product Declaration) entwickelt. Die Muster-Umweltproduktdeklarationen zu den verschiedenen Produktgruppen enthalten Ökobilanzdaten und alle Angaben zu Umweltauswirkungen, die bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden benötigt werden. Den beteiligten Verbänden war es wichtig, gemeinschaftlich und auf normativer Basis eine Branchenlösung zu schaffen, die es der überwiegend mittelständisch geprägten Industrie ermöglicht, mit vertretbarem Aufwand den Marktanforderungen gerecht zu werden, und die unsachlichen Wettbewerb bei Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertungen vermeiden soll. Durch die verbandsübergreifende Zusammenarbeit soll Wildwuchs in der Definition und Verwendung von Begriffen vermieden werden. Alle Umweltproduktdeklarationen, die mit den Logos der drei Industrieverbände und dem Logo des IBU (Institut Bauen und Umwelt e.V.) versehen sind, wurden auf wissenschaftlicher Basis evaluiert und vor der Veröffentlichung von unabhängiger Seite verifiziert.

Über den nachfolgenden Link können aus der IBU-Datenbank alle bisher freigegebenen 42 Muster-EPDs für Reaktionsharze auf Epoxidbasis unter „Öffentliche EPDs“ herunterladen werden. https://epd-online.com/

Hierzu ist eine einmalige und kostenfreie Registrierung notwendig. Weitere Muster-EPDs für Reaktionsharze auf Polyurethanbasis (PUR) und Silanbasis (SMP) sowie für kunststoffmodifizierte Mörtel und Dispersionsprodukte sind erstellt und befinden sich aktuell in der Verifizierungsphase bei IBU. Diese Dokumente werden im ersten Halbjahr 2013 ebenfalls veröffentlicht werden.

Verhandelt wird derzeit bereits darüber, ob und in welcher Form die deutschen Muster-EPDs auch auf europäischer Ebene verbreitet werden können. Der Industrieverband Klebstoffe verfolgt gemeinsam mit dem europäischen Klebstoffverband FEICA das strategische Ziel, die deutsche Branchenlösung nach Europa zu exportieren und somit ein einheitliches System der Nachhaltigkeitsbewertung von Verlegewerkstoffen auf europäischer Ebene zu etablieren.

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