Ganz gleich ob Generation X, Y oder Z: Das Interesse an Vintage-Artikeln ist groß – und das nicht nur bei Mode. Geht es um die Inneneinrichtung der eigenen vier Wände, fällt die Wahl immer häufiger auf Secondhand-Möbel aus längst vergangener Zeit. Diese sind häufig günstig, einzigartig sowie nachhaltig. Mit Hilfe von Klebstoffen können sie im neuen Glanz erstrahlen.

 

Mit Glutinleim (hier Fischleim) werden die Furniere nach den Restaurationsarbeiten wieder drangeklebt. Foto: Studio-Fritz auf Pixabay

Mit Glutinleim (hier Fischleim) werden die Furniere nach den Restaurationsarbeiten wieder drangeklebt. Foto: Studio-Fritz auf Pixabay

Ohrensessel, Stehlampe, Schminktisch oder antike Kommode – der Nostalgie-Trend in puncto Möbel lässt sich anhand mehrerer Faktoren erklären: In der heutigen Zeit hegen viele Menschen den Wunsch nach Entschleunigung und Nachhaltigkeit. Wer also ein gebrauchtes Möbelstück kauft, schenkt ihm nicht nur ein zweites Leben, sondern trägt auch dazu bei, dass wertvolle Ressourcen, geschont werden. Ein weiteres Argument, das für die Vintage-Möbel spricht: Sie sind meist Einzelstücke aus Massivholz, wirken unvergänglich und stehen damit für viele Menschen im positiven Gegensatz zum heutigen Konsumverhalten. Praktisch: Über Anzeigen oder Auktionsportale sind sie oft schon für kleines Geld zu bekommen.

Mit Klebstoffen zu neuem Glanz
Gebrauchsspuren wie kleine Kratzer oder leichte Macken an erworbenen antiken Secondhand-Möbelstücken sind keine Seltenheit und verleihen ihnen sogar einen besonderen Charme. Schließlich war das ein oder andere Exemplar über mehrere Generationen im Familienbesitz und ist schon an die 150 Jahre alt. Problematisch wird es, wenn der Zahn der Zeit so stark an ihnen genagt hat, dass beispielsweise Beine fehlen, Kanten abgebrochen sind oder sich Furniere lösen. Um noch lange Freude am Möbelstück zu haben und es in seinem Wert für die Zukunft vielleicht sogar noch zu steigern, lohnt sich eine professionelle Restauration in einer Werkstatt. Dank ihres Know-hows können Restaurateure die besonderen Einzelstücke im neuen Glanz erstrahlen lassen. Dabei leisten Klebstoffe wie Glutinleime tatkräftige Unterstützung. Geht es beispielsweise an die Restauration einer antiken Kommode, können beschädigte, mit Glutinleim geklebte Furniere, mit Hilfe eines Bügeleisens oder Heißluftföns und einem feuchten Tuch vorsichtig abgelöst werden. Die angelösten Leimreste auf der Kommode werden mit Wasser abgewaschen. Ist das neue Furnierstück aus dem Fundus zurechtgeschnitten, wird der warme Glutinleim aufgetragen und das Furnier vorsichtig, passgenau daraufgesetzt. Anschließend wird das Ganze mit Schraubzwingen flächig fixiert, bis der Leim vollständig abgebunden ist. Zum Schluss können Klebstoffreste vorsichtig mit Wasser entfernt werden – und schon kann das Möbelstück für die nächsten kommenden 100 Jahre Freude bereiten.