Die Anwendung von Klebstoffen ist in der Medizintechnik gang und gäbe. Ein Beispiel sind lichthärtende Klebstoffe. Sie verbinden die Bauteile medizinischer Einmalartikel, wie Sauerstoffmasken, Insulinpumpen oder Katheter.

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Foto: © Dymax

Ein Klebstoff, der buchstäblich auf Knopfdruck aushärtet. Vor Jahrzehnten Utopie, heute Wirklichkeit. Im Zusammenspiel mit moderner UV-Technologie ermöglichen lichthärtende Klebstoffe eine sichere Klebung von Medizinprodukten, wie Spritzen, Atemmasken oder Kanülen. Die Anwendung ist denkbar einfach. Am Beispiel der Klebung einer Metallnadel in eine Glasspritze lässt sich dies gut veranschaulichen: Zunächst wird der Klebstoff auf die gewünschte Oberfläche appliziert, also in den Naben der Spritze. Anschließend werden die Teile zusammengefügt und mit dem Licht von UV-Aushärtelampen bestrahlt. Schon verändern die Klebstoffe ihre Form von flüssig in fest. Die Nadel haftet jetzt sicher in der Spritzennabe. Besonders praktisch: UV-Klebstoffe härten ohne zusätzliche Wärmezufuhr aus. Das spart Energie und Kosten.

Wie genau funktioniert ein lichtaushärtender Klebstoff?

UV-Klebstoffe für die Medizintechnik sind flüssig, leicht verteilbar, lösemittelfrei, beständig gegen Feuchtigkeit und biokompatibel (nach ISO 10993). Das heißt, sie zerstören keine Zellen. Ihre chemische Basis besteht aus Epoxid- oder Acrylatharzen. Kommen sie mit UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge in Verbindung, härten sie innerhalb von wenigen Sekunden aus. Dafür verantwortlich sind im Klebstoff enthaltene Photoinitiatoren. Diese reagieren unter dem Einfluss von Licht, verwandeln sich in freie Radikale – das sind hochreaktive Moleküle oder Atome – die wiederum den Aushärtungsprozess in Gang setzen.

Qualitätskontrolle durch Farbindikator

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Mithilfe von speziellen Farb- und/oder Fluoreszenzmitteln, die selbst kleinste Risse sowie fehlerhafte Klebungen aufdecken, werden durchlässige und damit sicherheitskritische Verbindungen schon während des Fertigungsprozesses erkannt. Sobald sie mit UV-Licht bestrahlt werden, beginnen die Klebstoffe zu fluoreszieren, beispielsweise in kräftigem Rot. Dadurch fallen Unebenheiten und Fehler in der Verarbeitung schneller auf.

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