Klebstoff-Normen

Anfang der 50er Jahre wurde in Deutschland mit der Klebstoffnormung auf nationaler Ebene begonnen und diese Arbeit in der Folgezeit mit der Ausgabe einer Terminologie-Norm und weiterer Normen auf einigen Fachgebieten (Holz-, Schuh- und Bodenbelagsklebstoffe) fortgeführt. Die in dieser Zeit vom „DEUTSCHEN INSTITUT FÜR NORMUNG“ (DIN) ausgegebenen DIN-Normen besitzen, soweit sie nicht zurückgezogen oder durch Europäische Normen ersetzt wurden, weiterhin nationale Geltung.

Weiterführendes über die Klebstoff-Normen

Am 23. Januar 2013 wurde im Hause des DIN der neue Arbeitsausschuss „Klebstoffe; Prüfverfahren und Anforderungen“ gegründet, der zukünftig als Dachgremium für die mit Klebstoffen befassten Arbeitsausschüsse des DIN fungieren soll. Der Grund dafür ist, dass der Großteil der benötigten Normen inzwischen als DIN EN-Normen vorliegt und nationale Arbeitsausschüsse daher ruhend gesetzt wurden. Dies hatte zur Folge, dass in den Fällen, in denen auf europäischer Ebene eine Überarbeitung beschlossen wurde, auf nationaler Ebene kein aktives Spiegelgremium vorhanden und damit keine Beteiligungsmöglichkeit vorhanden war. Die Gründung des Arbeitsausschusses „Klebstoffe; Prüfverfahren und Anforderungen“ markiert damit einen Meilenstein bei der Umorganisation der Klebstoffausschüsse des DIN. Es ist nun möglich, relativ schnell neue untergeordnete Ausschüsse auszugründen und so schneller als bisher auf neue Anforderungen reagieren. Dadurch und durch die Einbeziehung der anderen mit Klebstoffen befassten Ausschüsse des DIN sieht sich der NMP (Normenausschuss Materialprüfung) gut gerüstet für die Zukunft.

Im Jahre 1962 wurde das „COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION“ (CEN) gegründet. In der Folgezeit bildete das CEN mehrere technische Gremien zur Erstellung und Betreuung von Normen für das Klebstoffgebiet. Damit bot sich erstmals die Möglichkeit, für Klebstoffhersteller und -verbraucher ein eigenes, umfassendes, in sich geschlossenes, europaweit geltendes Normenwerk zu schaffen mit der Möglichkeit, die eigenen wirtschaftlichen und technischen Interessen besser wahrnehmen zu können. Verträge des CEN mit der „INTERNATIONAL ORGANIZATION FOR STANDARDIZATION“ (ISO) erlauben eine Übernahme von weltweit geltenden ISO-Normen als Europäische Normen sowie eine gemeinsame Erarbeitung und Ausgabe von Normen.

Europäische Normen werden grundsätzlich in den drei offiziellen Sprachen der EU (Deutsch, Englisch und Französisch) technisch konform publiziert. Die Europäische Normung dient der Erleichterung des Handelsverkehrs in der EU durch Abbau von Handelshemmnissen im Rahmen der der Bemühungen um eine technische Harmonisierung. Die Europäische Normung erfährt die Unterstützung und Förderung des Industrieverbandes Klebstoffe e.V. Europäische Normen (EN) sind im Gegensatz zu allen anderen Normen, einschließlich internationaler ISO-Normen, in Europa rechtsverbindlich. Sowohl der Europäische Gerichtshof als auch die nationalen Gerichte in der EU sind gehalten, bei ihrer Rechtsprechung Europäische Normen zu Grunde zu legen.

Bezugsquelle für alle genannten Normen ist der Beuth-Verlag, Berlin (www.beuth.de)