Blitzschnell und mit einem Puls von bis zu 200 Schlägen pro Minute preschen die Eishockeyspieler übers Eis. Dabei verfolgen sie ein Ziel: den Puck mit Hilfe des Schlägers ins gegnerische Tor zu befördern. Klebstoffe sind jederzeit mit von der Partie.

Eishockey zählt in Deutschland mittlerweile zu einer der beliebtesten Mannschaftssportarten und die deutsche Eishockeyliga spielt auf einem hohen Niveau. Ein Beleg dafür ist beispielsweise die deutsche Silbermedaille, die das deutsche Eishockey-Team bei den olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea gewinnen konnte.*
Im Gegensatz zur ebenfalls beliebten Sportart Fußball, geht es beim Eishockey noch schneller und auch körperlicher zur Sache. So sind sogenannte Bodychecks innerhalb bestimmter Regeln erlaubt. Dabei werden erstaunlich hohe Beschleunigungskräfte – die sogenannten G-Kräfte – freigesetzt. Steht ein Spieler beispielsweise eine Armlänge von der Bande entfernt und ein 80 Kilogramm schwerer Gegenspieler fährt ihm mit 20 Stundenkilometern entgegen, schlägt der Spieler mit 3,6 G gegen die Plexiglasscheibe. Zum Vergleich: Ein Auto-Airbag löst schon bei 2 G aus.**
Die richtige Ausrüstung ist für Sicherheit und Komfort auf dem Spielfeld also das A und O. Was kaum jemandem weiß: Klebstoffe leisten dabei von Kopf bis Fuß Unterstützung.

Bei der Herstellung von Eishockey-Schlittschuhen kommen unterschiedliche Klebstoffe zum Einsatz.
Foto: Christoffer Borg Mattisson auf Pixabay

Bequem und sicher von Kopf bis Fuß
Die Eishockey-Ausrüstung wird in zwei Arten unterteilt: die Schutz- und die Arbeitsausrüstung. Zu Ersterer zählen zum Beispiel der Helm sowie der Tief-, Bein-, Brust- und Mundschutz. Sowohl Bein- als auch Brustschutz bestehen aus der geklebten Kombination eines harten Kunststoffes und eines weichen PE-Schaumstoffes – sicher und bequem zugleich, ohne die Beweglichkeit der Sportler einzuschränken.
Zur sogenannten Arbeitsausrüstung gehören die Schlittschuhe und der Schläger. Klebstoffe kommen hier ebenfalls zum Einsatz. So werden bei der Herstellung von Eishockey-Schlittschuhen die Knöchelstütze und das Schaumstoffpolster im Inneren sowie die Schuhsohle, an der später die Kufen montiert werden, geklebt. Und auch die Spieler selbst kleben in ihrem Spielalltag: Sie tapen ihre Schläger mit Klebeband.

Schläger tapen – warum?

Hierfür gibt es mehrere Gründe. Das Klebeband – das vom Schaftende hin zur Kelle Fingerbreit überlappend gewickelt wird – sorgt zum einen dafür, dass sich der Schläger nicht mit Feuchtigkeit vollsaugt. Zum anderen ermöglicht es eine bessere Puck-Kontrolle, insbesondere bei Schlägern aus Carbon bzw. Fiberglas. Bedeutet: Durch den erhöhten Grip der Kelle wird die Geschwindigkeit des Pucks bei der Passannahme abgebremst und der Spieler kann ihn gezielter weiterspielen.

Das Tapen des Schlägers sorgt u. a. für eine bessere Puck-Kontrolle.
Foto: soerli auf Pixabay

Neben der Schutz- und Arbeitsausrüstung tragen die Eishockeyspieler natürlich auch die bei den Fans beliebten Mannschaftstrikots. Traditionell sind die Namen der Spieler und Sponsoren aufgedruckt oder gestickt. Wer seinem Trikot jedoch einen individuellen Stempel aufdrücken möchte –beispielsweise mit seinem eigenen Namen – kann es sich auch beflocken lassen. Auf der Unterseite der aufzubringenden Folie befindet sich ein Schmelzklebstoff, der durch Hitze aktiviert wird. Die Flockfasern werden während des Verfahrens elektrostatisch aufgeladen und richten sich senkrecht auf. Mithilfe von hohem Druck und Hitze werden die Fasern der Flockfolie fixiert – und fertig ist das Unikat.

Es wird deutlich: Von Kopf bis Fuß tragen Klebstoffe im Eishockey zu Sicherheit, Funktionalität und Komfort bei – unsichtbar und doch immer mit dabei.

Quellen:

* https://eishockey-magazin.de/die-verbreitung-und-beliebtheit-von-eishockey/archives/149857
** https://www.redbull.com/de-de/theredbulletin/eishockey-hinter-den-kulissen