Tetris, Pac-Man, Donkey Kong oder Mario Kart: Spielekonsolen gehören seit Jahrzehnten in vielen Haushalten zum Alltag. Dabei liefern sich die Hersteller bis heute einen ständigen Wettbewerb um die beste Grafik, die leistungsfähigsten Prozessoren, den größten Speicher und die spannendsten Spiele. Was viele nicht wissen: Klebstoffe „spielen“ mit.

59 Prozent der Deutschen spielen regelmäßig Computer- oder Videospiele. Foto: © Olya Adamovich auf Pixabay

Laut Verband der deutschen Games Branche spielen heute 59 Prozent der Deutschen regelmäßig Computer- oder Videospiele.* Die erste Spielekonsole – Magnavox Odyssey – wurde 1972 erfunden. Ihr Prototyp geht sogar auf das Jahr 1968 zurück. Allerdings ließ sich mit ihr nur ein einziges Spiel spielen: Pong. Ein simples Tennisspiel, bei dem zwei Balken einen Ball hin und her schlagen mussten.**

Seitdem haben sich die Spielekonsolen enorm weiterentwickelt. Die Grafik wurde immer realistischer, der Sound immer besser und die Auswahl an Spielen immer größer. Auch ihre Leistungsfähigkeit hat durch Entwicklungen in der Datenverarbeitung sowie -speicherung einen riesigen Sprung gemacht. Heute sind Spielekonsolen weit mehr als nur Spielgeräte. Sie sind multimediale Unterhaltungszentren, die mit dem Internet verbunden sind und uns Zugang zu Filmen, Musik und sozialen Netzwerken bieten.

Damals wie heute: Die Geräte sind komplex und bestehen aus einer Vielzahl von Komponenten. Da sind zum Beispiel die Prozessoren, Grafikkarten, Festplatten, Lüfter und Laufwerke. Die Teile bestehen aus unterschiedlichsten Materialien, die auf kleinstem Raum miteinander verbunden werden müssen, damit die Konsole einwandfrei funktioniert und viel Spielspaß bietet. Eine Verbindungstechnik, die die nötigen Anforderungen erfüllt, ist die Klebtechnik. Und sie kann mehr als nur verbinden: Klebstoffe im Inneren der Spielekonsolen helfen, entstehende Wärme abzuleiten, Vibrationen zu dämpfen, elektrische Leitfähigkeit zu gewährleisten oder bieten Schutz vor Staub und Feuchtigkeit. Weiterer Vorteil: Durch den Einsatz der Klebtechnik sind moderne Geräte kleiner und leichter.

Einige Beispiele für den Einsatz von Klebstoffen:

  1. Leiterplatten: Um Komponenten wie Chips auf Leiterplatten zu befestigen, werden insbesondere leitfähige Klebstoffe genutzt, die eine hohe Festigkeit besitzen.
  2. Gehäuse: Klebstoffe kommen zum Einsatz, wenn Teile des Gehäuses einer Spielekonsole zusammengefügt werden müssen – genauer gesagt, strukturelle Klebstoffe, die eine starke, dauerhafte Verbindung bieten und schnell aushärten.
  3. Wärmeableitung: Um die Wärme von Prozessoren und anderen Hitze erzeugenden Komponenten abzuleiten, werden thermisch leitfähige Klebstoffe genutzt.
  4. Displays: Besitzt die Spielekonsole ein Display, wird dieses mit einem UV-härtenden und klaren Klebstoff verklebt.
  5. Lautsprecherbefestigung: Die internen Lautsprecher in portablen Konsolen werden zum Beispiel mit einem Silikonklebstoff befestigt, der eine dauerhafte, aber dennoch flexible Verbindung bietet, die Vibrationen absorbieren kann.

Wärmeleitfähige Klebstoffe sorgen nicht nur für Halt und Sicherheit der Leiterplatten – sondern auch für die Wärmeabfuhr. Foto: © Paul C Lee auf Pixabay

Klebstoffe sind also unverzichtbare Helfer und die versteckten, unsichtbaren Helden im Inneren der Geräte – sowohl bei der Herstellung als auch im alltäglichen Betrieb von Spielekonsolen. Sie ermöglichen eine präzise und zuverlässige Montage der Komponenten und verbessern die Leistung und den sicheren Betrieb. Ohne Klebstoffe wären Spielekonsolen nicht das, was sie heute sind: kleine technische Meisterwerke, die uns in fantastische Welten entführen.

Quellen:
* https://www.game.de/marktdaten/rund-6-von-10-deutschen-spielen-games-2/
**https://einfach-bergmann.de/2019/07/die-geschichte-der-spielekonsolen/