Die Mehrheit der deutschsprachigen und niederländischen Klebstoffindustrie beurteilt die aktuelle Geschäftslage als gut. Auch die wirtschaftlichen Erwartungen für das zweite Halbjahr 2017 werden von den Unternehmen positiv eingeschätzt. Das ergab eine Konjunkturumfrage des Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK). 

„Die jährlich vom IVK durchgeführte Konjunkturumfrage ist ein wichtiger Gradmesser für die wirtschaftliche Stimmung der Branche. Neben Klebstoffunternehmen aus Deutschland wurden in diesem Jahr auch erstmalig Hersteller aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden befragt. Insgesamt haben 100 Unternehmen an der Repräsentativumfrage teilgenommen“, erklärt Ansgar van Halteren, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des IVK.

Geschäftslage
Laut der aktuellen Erhebung ist die gegenwärtige Konjunktursituation auf einem anhaltend hohen Niveau. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage als gut einschätzen, liegt bei 60 Prozent. Im Vorjahresquartal sagten dies nur 40 Prozent der Unternehmen. National betrachtet zeigt sich dabei ein eher differenzierteres Bild. Während 80 Prozent der österreichischen Hersteller (überwiegend Bauklebstoffhersteller) die Geschäftslage als gut einschätzen, bejahten das in der Schweiz knapp 40 Prozent. In Deutschland und den Niederlanden sind es 60 Prozent.

Auftragseingänge
Die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland haben sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 erhöht. Deutlich verbessert zeigt sich die Situation bei der Inlandsnachfrage in den Niederlanden. Dort konnten acht von zehn Unternehmen die Auftragseingänge steigern. In Österreich verzeichnen 70 Prozent der Hersteller – insbesondere wegen der stark anziehenden Baukonjunktur – eine gesteigerte Inlandsnachfrage, in Deutschland sind es 60 Prozent und in der Schweiz 40 Prozent.
Bei den Auftragseingängen aus dem Ausland gab es vor allem bei den deutschen Klebstoffunternehmen starke Zuwächse. 60 Prozent der befragten Teilnehmer berichten von gestiegenen Export-Auftragseingängen. In den Niederlanden bestätigten dies 50 Prozent, in Österreich 42 Prozent und in der Schweiz 40 Prozent.

Umsätze
Entsprechend positiv entwickelten sich auch die Umsätze: Acht von zehn niederländischen Herstellern haben ihren Umsatz gesteigert. 70 Prozent der österreichischen Unternehmen berichten ebenso von einem Plus. In Deutschland meldeten 60 Prozent der Hersteller einen höheren Umsatz, in der Schweiz 50 Prozent.

Ausblick: 2. Halbjahr 2017
Die Erwartungen für die kommenden Monate sind positiv: 40 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer günstigeren Marktlage. Steigende Umsätze und einen höheren Exportumfang erwarten 65 Prozent der deutschen, österreichischen, schweizerischen und niederländischen Klebstoffhersteller. Die Zahl der Beschäftigten wird nach Meinung von fast zwei Drittel der befragten Teilnehmer konstant bleiben. Das restliche Drittel geht von einer zunehmenden Beschäftigtenzahl aus. Insgesamt beschäftigen die deutschen, österreichischen, schweizerischen und niederländischen Klebstoffhersteller mehr als 16.000 Menschen.

Auf der Basis dieser Konjunkturumfrage und aus wichtigen volkswirtschaftlichen Indikatoren lässt sich für das Wirtschaftsjahr 2017 eine moderate aber robuste konjunkturelle Dynamik ableiten, die ein Branchenwachstum von mindestens 2 Prozent erwarten lässt. Darüber hinaus werden sich punktuell positive Exporteffekte einstellen. Als Herausforderung gestaltet sich die derzeitige angespannte Rohstofflage.

Über die Klebstoffverbände

Der Industrieverband Klebstoffe e. V. mit Sitz in Düsseldorf vertritt die technischen und wirtschaftspolitischen Interessen der deutschen Klebstoffindustrie. Der IVK ist – auch im globalen Wettbewerbsumfeld – der weltweit größte und im Hinblick auf das für seine Mitglieder angebotene Serviceportfolio ebenfalls der weltweit führende Verband im Bereich Klebtechnik.

Die österreichische FCIO-Berufsgruppe Bauklebstoffe ist eine auf dem Wirtschaftskammergesetz basierende Berufsgruppe innerhalb des Fachverbands der Chemischen Industrie. Hauptaufgabe der Berufsgruppe ist die Interessensvertretung und Mitgestaltung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für die Industrie in Österreich.

Der Fachverband-Klebstoffindustrie Schweiz (FKS) fördert die Mitglieder bezüglich der Kleb- und Dichtstoffherstellung. Insbesondere durch Vertretung der Interessen, Mitwirkung bei gesetzgeberischen Aufgaben und Mitarbeit in Fachgremien wird die Zusammenarbeit mit Behörden sowie nationalen und internationalen Verbänden gestärkt.

Die Vereniging Lijmen en Kitten (VLK) repräsentiert die niederländische Kleb- und Dichtstoffindustrie. Der Verband vertritt die Anliegen der Branche gegenüber der Öffentlichkeit und zahlreicher sozialen Organisationen.

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