Leichte Autos, schlaue Handys, hauchdünne Laptops – viele Innovationen sind nur dank des Fügeverfahrens Kleben möglich. Klebstoff-Experten arbeiten an der Technologie für die Zukunft. So auch Prof. Dr. Andreas Groß vom Fraunhofer IFAM: der Bremer Forscher über Karrierechancen in der Klebstoffindustrie.

Was ist das Fraunhofer IFAM und womit beschäftigt sich das Institut?

Das Fraunhofer IFAM ist ein Forschungsinstitut, das sich mit „Hightech Kleben“ beschäftigt. Diese kommen beispielsweise in den Bereichen Schienenfahrzeug-, Automobil- und Lastwagenbau sowie in der Elektronikindustrie für Smartphones und Laptops zum Einsatz.

Wie sah Ihr persönlicher Weg in die Klebstoffindustrie aus?

Der Ausgangsweg in meinen jetzigen Beruf war ein sehr guter Chemieunterricht. Mein Lehrer hat mich früh für die Chemie begeistert und gleichzeitig entdeckt, dass ich auch kompliziertere Sachverhalte leicht verständlich erklären konnte. Von da an wollte ich selbst Pädagoge werden. Doch als sich nach meinem Studium der Chemie und Pädagogik kein Referendariat, aber die Möglichkeit der Promotion ergab, entwickelte sich mein beruflicher Werdegang in eine etwas andere Richtung. Ich fing beim Fraunhofer IFAM in Bremen an und baute den Bereich der Klebtechnischen Personalqualifizierung auf. Im Prinzip mache ich heute also das, was ich schon immer wollte: Wissen vermitteln.

Welche Bedeutung hat die Materialforschung für technische Neuerungen?

Bei allen Produkten geht es grundsätzlich um eines: Sie müssen in der Lage sein, die an sie gestellten Anforderungen technologisch, wirtschaftlich und ökologisch zu erfüllen. Das ist nur durch die Neu- und Weiterentwicklung von Werkstoffen möglich. Die Erfüllung zukünftiger Anforderungen ist also der Motor der Materialwissenschaften.

Klebstoffe ermöglichen Innovationen. Können Sie hierfür Beispiele nennen?

Moderne Klebstoffe sorgen dafür, dass Produkte immer leichter, kleiner und schlauer werden. Das beste Beispiel sind Smartphones. Wogen diese früher über ein Kilo und waren so groß wie ein Pflasterstein, passen sie heute in jede Hosentasche und strotzen regelrecht vor Technik und Funktionen. Das Gleiche gilt für Computer, Autos und unzählige weitere Alltagsgegenstände.

An welchen zukunftsfähigen Entwicklungen arbeiten Klebstoff-Forscher aktuell?

Im Trend liegen sogenannte biomimetische Klebstoffe, die nach dem Vorbild der Natur entwickelt werden. Die Miesmuschel ist hierfür ein gutes Beispiel. Sie klebt unter Wasser unvergleichlich fest und langzeitbeständig. So weit sind moderne Industrieklebstoffe leider noch nicht. Forscher weltweit versuchen derzeit die Basis dieses natürlichen Superklebstoffs für die Technik anwendbar zu machen.

Warum bietet die Klebstoffindustrie optimale Berufsaussichten für junge Bewerber?

Wer in der Klebstoffindustrie arbeitet, hat einen für die Zukunft gesicherten Arbeitsplatz! Denn: die Klebtechnik wird die Verbindungstechnik des 21. Jahrhunderts! Schon heute setzen nahezu alle Industriezweige auf den Einsatz dieses innovativen Fügeverfahrens.

Für Bewerber ergeben sich hierdurch branchenübergreifend beste Berufsaussichten. Ein Beispiel: Maschinenbauingenieure oder Schreiner müssen nicht zwangsläufig in Autobau- bzw. Schreinereibetrieben arbeiten. Ingenieure und Handwerker können ihr spezifisches Wissen über Konstruktion und Fertigung ebenso in die Entwicklung und anwendungstechnische Erprobung innovativer Klebstoffe – beispielsweise für die Automobilindustrie oder moderne Möbelfertigung – einbringen. Die Klebstoffindustrie ist interdisziplinär aufgestellt: geklebt wird überall.

Und welche Berufe in der Klebstoffindustrie sind besonders aussichtsreich?

Egal, für welchen Beruf sich Schüler und Studenten in der Klebstoffbranche entscheiden, sie alle haben eine glänzende Karriereperspektive. Im naturwissenschaftlichen Bereich sind vor allem Chemiker gefragt, die neue Klebstoffe und Klebsysteme entwickeln. Wie in jedem anderen Industriesektor, besteht natürlich auch eine große Nachfrage nach Konstrukteuren und Fertigungs- sowie Qualitätsingenieuren. Also, liebe Schüler und Studierende, kommt kleben und legt den Grundstein für eine steile Karriere.

Für interessierte Bewerber lohnt ein Blick auf www.facebook.com/kommkleben. Hier gibt’s weitere Informationen zu Berufsbildern in der Klebstoffindustrie und vieles mehr.

Über den Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK):

Der Industrieverband Klebstoffe e. V. mit Sitz in Düsseldorf vertritt die technischen und wirtschaftspolitischen Interessen der deutschen Klebstoffindustrie.

Auf www.facebook.com/kommkleben spricht der Verband gezielt den Nachwuchs an, um jungen Mengen die beruflichen Möglichkeiten in der deutschen Klebstoffindustrie bekannt zu machen.

Zur Person:

Prof. Dr. Andreas Groß (54) leitet die Abteilung „Weiterbildung und Technologietransfer“ des Fraunhofer Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen.

Weitere Informationen: www.facebook.com/kommklebenwww.ifam.fraunhofer.de

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