Wenn der gewöhnliche Pinsel zu „langweilig“ wird, müssen kreative Alternativen her. Der junge Künstler Tim Bengel hat eine entwickelt. Mit schwarzem Sand, Blattgold und Klebstoff gestaltet er außergewöhnliche Kunstwerke.

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Foto: © Tim Bengel

Die Erleuchtung kam Tim Bengel im Schlaf: Wieso nicht einfach schwarzen Sand auf eine Leinwand kleben?
Ein Urlaubsfoto seines Vaters, Bengels erster Versuch mit Sandkunst, sorgte für Furore. Das Ergebnis wurde auf Facebook gepostet – und zum Renner. Es folgten Radioauftritte und Kunstpreisauszeichnungen. Sogar Prominente wie Max Herre haben sich von dem jungen Künstler inzwischen portraitieren lassen.
Wie Bengel seine Werke fertigt, verrät er im Detail natürlich nicht. Nur so viel: Die feinen schwarzen Sandkörner werden mit einem Industrieklebstoff auf eine Leinwand gebracht. Dieser Klebstoff ist das geheime Utensil der Sandkunst. Er lässt sich hauchdünn auftragen und fühlt sich, so Bengel, „nicht klebrig“ an.
Ganz wichtig: Der Klebstoff trocknet sehr langsam und ermöglicht so, stundenlang – im Extremfall bis zu zwei Monate – an einem Werk zu arbeiten.
Bis zu 70 Stunden braucht Tim Bengel für ein Bild. Es müssen zum Beispiel immer mal wieder Sandkörner verschoben oder entfernt werden.
„Hier kommen auch schon mal Skalpell und Staubsauger zum Einsatz. Denn die Sandkörner können zwar bewegt werden, aber eine gewisse ‚Power’ muss man dann doch schon dahinterstecken“, verrät Bengel lachend.

Titelbild: © Tim Bengel

Zur Person:
Tim Bengel wurde 1991 in Ostfildern bei Stuttgart geboren. Auch wenn ihn die Begeisterung für die Kunst schon in jungen Jahren gepackt hat, so entschied er sich in einem ersten Schritt für den „vernünftigen Weg“. Der Versuch an einem Management-Studium und einer Modedesign-Ausbildung führten ihn letztendlich zu der Erkenntnis, dass Kunst seine tatsächliche Berufung ist. Heute lebt er seine Leidenschaft sehr erfolgreich aus und absolviert nebenbei ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Tübingen.