Seit 25 Jahren reisen die eintausend „Trash People“ des Objekt- und Aktionskünstlers HA Schult von Stadt zu Stadt – rund um den Globus. Dabei haben sie ein zentrales Thema unserer Zeit immer mit im Gepäck: Den Kreislauf schließen! Dafür braucht es innovative Recycling-Lösungen, damit der Müll von heute zum Rohstoff von morgen wird. Klebstoffe geben den Mahnern aus Müll von Beginn an Halt auf ihrer wichtigen Mission.

Die „Trash People“ vor den Pyramiden von Gizeh (2002). Foto: © Thomas Hoepker

Als HA Schult Mitte des vergangenen Jahrhunderts aus seinem Atelierfenster in der Düsseldorfer Kunstakademie blickte – so beschreibt er – sah er am Horizont die „Alpen der Konsumgesellschaft“ auftauchen: den Müll. Eben diesen macht er seither als einer der ersten Künstler zum Thema seiner Werke. Mit seiner Kunst macht HA Schult auf das ökologische Ungleichgewicht unserer Zeit aufmerksam. So auch mit seinen „Trash People“. Zwischen 1996 und 1997 formte er mithilfe von Polyurethan-Klebstoff aus Blechdosen, Kabeln, Kaffeekannen, Tastaturen und anderen Abfällen die Skulpturen seines „Müllvolks“.

„Trash People“ – Botschafter gegen die Vermüllung
Seit ihrem ersten Stopp im Amphitheater der alten Römerstadt Xanten sind sie über die Jahre hinweg schon weit gereist. So standen sie beispielsweise auf der Chinesischen Mauer, dem roten Platz in Moskau, vor den Pyramiden von Gizeh, in der Arktis oder vor dem Kölner Dom. Dabei verfolgen sie immer dieselbe Mission: der westlichen Wohlstandsgesellschaft einen Spiegel vorhalten. Von Kopf bis Fuß aus Müll sollen die geklebten „Trash People“ ihrem Publikum bildlich zeigen, dass bei steigendem Konsum noch mehr in puncto Nachhaltigkeit getan werden muss. „Reduce, reuse, recycle“ ist der Slogan für den nachhaltigen Umgang mit Produkten und deren Verpackungen. Ein intelligentes Design – das sogenannte Ökodesign – ist notwendig, um der Müllflut Herr zu werden. Smarte Klebstoffe können auch hier Teil der Lösung sein.
Aktuell laufen Verhandlungen über einen endgültigen Standort der eintausend tourenden „Trash People“ als „Archäologisches Feld der Gegenwart“. Im Rennen sind Deutschland, Süditalien und China.

In der Arktis (2011). Foto: © Ganluca Battista