Wolkenkratzer, Plattenbauten, Parkhäuser, Schulen – in „Sperber-City“ stehen bis zu 4000 Bauwerke dicht an dicht. Das Besondere: Die Großstadt besteht komplett aus Pappe.

In „Sperber-City“ stehen an die 4000 Gebäude aus Pappkarton auf einer rund 60 Quadratmetern großen Ausstellungsfläche. Foto: © Karl Sperber

Die Geschichte hinter der Großstadt aus Pappe beginnt vor über 70 Jahren: In der Zeitschrift „Quick“ sieht der junge Karl Sperber ein Chicagoer Hochhaus und ist überwältigt von der Imposanz des Bauwerks. Die Faszination für die architektonischen Bauten lässt ihn nicht mehr los. Anfangs noch mit Holzbauklötzchen spielerisch nachgebaut, konstruiert er mit 14 Jahren seinen ersten Wolkenkratzer mit Pappkarton und mit Klebstoff – den Ersten von vielen, die noch folgen.
Heute stehen im bayrischen Burgebrach an die 4000 Gebäude auf einer rund 60 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche des ehemaligen Möbelhauses Sperber. Im Maßstab von 1:500 finden sich neben eindrucksvollen Wolkenkratzern auch Fabriken, Schulen, Wohn- und Parkhäuser –„wie in einer richtigen Stadt“, so Sperber.
Metropolen wie New York oder Chicago dienen Sperber zwar als Inspiration, doch seine Bauwerke entspringen aus der eigenen Vorstellungskraft. Da ragen moderne Hochhäuser neben Gebäuden aus früheren Epochen heraus. „Meine Stadt ist architektonisch ebenso lebendig wie eine reale Stadt. Auch diese verändert sich mit der Zeit und neue Gebäude kommen hinzu“, erklärt Sperber.

Von der Idee zum fertigen Bauwerk

„Sperber-City“ – eine Großstadt aus Pappkarton. Foto: © Karl Sperber

Kommt ihm eine Idee, skizziert er sie und macht sich anschließend ans Werk. Was er dazu braucht: ein Lineal zum Abmessen, einen Bleistift zum Zeichnen, Pappe als Material – und natürlich Klebstoff – und zwar ausschließlich Klebstifte.
Als Pappe für die Bauwerke nutzt Sperber verschiedene Arten von Karton: Rückseiten von Notizblöcken, Schuhkartons – und auch mal Pralinenschachteln. Bauten in braun, schwarz, grau und weiß sind das Ergebnis.
Genauso unterschiedlich wie die Farben sind die Baukonstruktionen. Neben Plattenbauten, die er in den sechziger Jahren konstruiert hat, stehen Hochhäuser mit drei oder fünf Seitenflächen sowie Varianten, die aus mehreren Teilstücken bestehen.
Auch zukünftig wird Karl Sperber seinem Hobby und Lebenswerk nachgehen. Denn immer noch schlummern zahlreiche Ideen in seinem Kopf. Um all seine Bauten auszustellen wäre mittlerweile eine größere Fläche nötig: „100 Quadratmeter bestimmt“.

 

 

Titelbild: © Karl Sperber